Interview - Traurednerin Michaela Bierbaumer von Ausgesprochen Herzlich
In diesem Interview haben wir Michaela Bierbaumer zu Gast. Unter dem Namen "Ausgesprochen Herzlich" ist sie Rednerin für freie Trauungen, Willkommensfeiern und Verabschiedungen. Wir haben uns darüber unterhalten, welche Möglichkeiten es für Brautpaare gibt, um ihre Trauung ganz persönlich und individuell zu gestalten. Ebenso erzählt Michaela über Willkommensfeiern und worauf Eltern hier besonders achten sollten.
Wenn ihr gerade beim Planen eurer Hochzeit seid oder bald Eltern werdet, dann lohnt es sich absolut reinzuhören. Michaela gibt Tipps, wie ihr die perfekte Person für eure freie Trauung oder Willkommensfeier findet – das solltet ihr keinesfalls verpassen!
Während wir im Video munter drauf los plaudern und alle möglichen "Dos and Don'ts" besprechen, findest du unter dem Video Zeitmarken, um rasch zu einer bestimmten Frage zu hüpfen sowie eine kurze Zusammenfassung zum schnellen Nachlesen.
Zeitmarken zum schnellen Reinzappen
00:01 - Darum geht's in diesem Interview
00:56 - Vorstellung Michaela
03:08 - Wie unterscheidet sich eine traditionelle Trauung von einer freien Trauung?
04:20 - Was sind die wichtigsten Elemente einer freien Trauung und wie können Brautpaare diese gestalten?
05:56 - Welche persönlichen Anpassungen empfiehlst du deinen Paaren, um die Zeremonie einzigartig zu gestalten?
07:53 - Welchen typischen Herausforderungen begegnen Brautpaare, wenn sie eine freie Trauung planen?
10:06 - Gibt es einen Mythos rund um freie Trauungen, den du gerne aufklären würdest?
11:31 - Wie schaffst du es, eine persönliche Verbindung zu den Paaren aufzubauen, um ihre Zeremonie authentisch zu gestalten?
13:12 - Welche Rolle spielt die Location für die Atmosphöre bei einer freien Trauung?
14:13 - Integrierst du auch Familie und Freunde in die Zeremonie?
15:08 - Gibt es spezielle Rituale oder Symbole, die häufig bei freien Trauungen vorkommen?
15:58 - Was sind die Hauptunterschiede zwischen einer klassischen Taufe und einer Willkommensfeier?
17:52 - Kommt dir vor, dass Paare oft anfangs mit dem Freiraum einer Willkommensfeier überfordert sind?
18:24 - Was sind die häufigsten Wünsche von Etern, wenn es um die Gestaltung einer Willkommensfeier geht?
19:33 - Wie hilfst du deinen Paaren eine Verbindung zwischen persönlichen Wünschen und Traditionen herzustellen?
23:13 - Was möchtest du noch zu Abschiedfeiern sagen?
24:44 - So könnt ihr Michaela erreichen
Auch als Podcast verfügbar
Die wichtigsten Fragen kurz und knapp zum Nachlesen
Hier haben wir für dich eine Kurzfassung des Interviews erstellt:
Nina: Hallo Michaela, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Du bist freie Rednerin – ein Beruf, der aktuell ja sehr gefragt ist. Zum Einstieg: Stell dich bitte kurz vor. Woher kommst du, was liebst du an deiner Arbeit und wie bist du dazu gekommen?
Michaela: Liebe Nina, danke dir herzlich für die Einladung und die Möglichkeit, hier über meine Arbeit zu sprechen. Ich bin Michaela, 52 Jahre alt, habe vier erwachsene Kinder und lebe in der Weststeiermark. Beruflich bin ich allerdings österreichweit unterwegs – wenn ein Paar mich für ihre Hochzeit engagieren möchte, reise ich auch gerne weiter.
Zur freien Rednerei bin ich 2018 gekommen, als mein Mann und ich unsere Silberhochzeit gefeiert haben. Wir hielten damals eine Rede, in der wir uns bei den Menschen bedankten, die unser Leben geprägt haben. Diese Ansprache war gleichzeitig sehr lustig und berührend – und da ist der Gedanke gereift, das auch beruflich zu machen. Heute liebe ich es, neue Menschen kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören und diese in einer feierlichen und persönlichen Zeremonie zu erzählen.
Nina: Das klingt wunderschön. Du begleitest ja nicht nur Hochzeiten – aber bleiben wir kurz bei diesem Thema: Wie unterscheidet sich eine freie Trauung von einer traditionellen, zum Beispiel kirchlichen Zeremonie?
Michaela: Der größte Unterschied ist die Freiheit. Bei einer freien Trauung gibt es keine Vorgaben – nichts muss, alles kann. Ob religiöse Elemente, humorvolle Beiträge oder ganz neue Rituale – alles darf so gestaltet werden, wie es zum Paar passt. Ich selbst bin gläubig, also wenn ein Paar sich ein Gebet oder eine Bibelstelle wünscht, ist das für mich selbstverständlich möglich. Aber es ist eben kein Muss.
Auch das Ja-Wort ist optional, weil die rechtlich bindende Trauung ohnehin am Standesamt stattfindet. Die freie Trauung ist sozusagen die emotionale, persönliche "Zugabe".
Nina: Gibt es denn trotzdem bestimmte Elemente, die fast immer Teil einer freien Trauung sind?
Michaela: Ja, gewisse Elemente finden sich sehr oft: Der Einzug, der ganz individuell gestaltet werden kann, persönliche Musik mit Bedeutung für das Paar und natürlich meine Rede. In der erzähle ich ihre gemeinsame Geschichte, wie sie sich kennengelernt haben, was sie verbindet, was sie erlebt haben. Sie ist das Herzstück jeder Zeremonie.
Dann gibt es noch Rituale, die jede Feier einzigartig machen. Diese können klassisch, kreativ oder ganz neu entwickelt sein – maßgeschneidert auf das Brautpaar.
Nina: Was empfiehlst du Paaren besonders, wenn es um persönliche Elemente wie das Ja-Wort oder Ehegelübde geht?
Michaela: Ich gestalte das Ja-Wort individuell. Es gibt bei mir keine standardisierten Textbausteine. Die Paare füllen vorab einen Fragebogen aus, zum Beispiel: "Was liebst du besonders an deinem Partner?" Aus diesen Antworten entwickle ich die Fragen fürs Ja-Wort. So entsteht etwas Einzigartiges.
Auch Gelübde können eingebaut werden – gesprochen, vorgelesen oder symbolisch, z. B. in einer Schatzkiste aufbewahrt, um sie später in einem ruhigen Moment gemeinsam zu lesen.
Nina: Welche Herausforderungen begegnen dir häufig bei der Planung mit deinen Paaren?
Michaela: Viele wissen gar nicht genau, was eine freie Trauung ist. Selbst Paare, die sich dafür entschieden haben, fragen oft: "Wie läuft das eigentlich ab?". Deshalb ist es so wichtig, dass sie eine Rednerin oder einen Redner finden, der sie an die Hand nimmt. Es gibt inzwischen viele tolle Kollegen – und ich sage immer: "Schaut euch ruhig mehrere an und entscheidet euch für die Person, mit der es einfach passt."
Die Chemie muss stimmen – genauso wie bei der Auswahl eines Fotografen. Nur wenn man sich wohl fühlt, entsteht eine entspannte, authentische Feier.
Nina: Gibt es einen Mythos über freie Trauungen, den du gerne aufklären würdest?
Michaela: Ja – viele glauben, "freie Trauung" bedeutet, dass sie im Freien stattfinden muss. Tatsächlich bedeutet es aber nur: frei von staatlichen oder kirchlichen Vorgaben. Natürlich finden die meisten draußen statt – aber das ist keine Voraussetzung.
Ein weiterer Irrtum: Viele befürchten, dass traditionelle oder religiöse Familienmitglieder damit nichts anfangen können. Aber ich habe oft erlebt, dass gerade die skeptischen Großeltern nach der Feier ganz begeistert waren – und gesagt haben: "So schön wär's in der Kirche gar nicht gewesen!"
Nina: Wie schaffst du es, eine persönliche Verbindung zu deinen Paaren aufzubauen?
Michaela: Wir beginnen immer mit einem unverbindlichen Kennenlernen. Wenn es passt, führen wir ein ausführliches Gespräch, das zwei bis drei Stunden dauern kann – manchmal auch länger. Ich frage nach allem: Kennenlernen, Meilensteine, Charakterzüge, Lieblingslieder, Wünsche. Das Ergebnis ist dann eine Rede, bei der die Gäste oft denken: "Die kennt das Brautpaar seit Jahren."
Nina: Welche Rolle spielt die Location bei einer freien Trauung?
Michaela: Eine sehr große! Es muss nicht das Schloss mit Instagram-Status sein – viel wichtiger ist, dass das Paar sich dort wohlfühlt. Ob im Garten der Eltern oder auf einer Alm – wenn die Stimmung passt, spürt man das auch in der Zeremonie. Es geht um Authentizität, nicht um Prestige.
Nina: Beziehst du Familie und Freunde in die Zeremonie mit ein?
Michaela: Sehr gerne – wenn das Paar das möchte. Es kann jemand ein Gedicht vortragen, eine kleine Rede halten oder bei einem Ritual mitmachen. Wichtig ist, dass es zum Paar passt – nicht, dass es "erwartet" wird. Ich achte da sehr auf die Wünsche der beiden.
Nina: Gibt es bestimmte Rituale, die besonders beliebt sind?
Michaela: Der Ringtausch ist ein Klassiker – fast jedes Paar macht ihn. Daneben ist das Sandritual sehr beliebt: Beide Partner schütten verschiedenfarbigen Sand in ein gemeinsames Gefäß. Das ergibt ein schönes Symbolbild – man bleibt als Individuum erkennbar, ist aber nicht mehr voneinander trennbar.
Nina: Du begleitest auch freie Taufen bzw. Willkommensfeiern. Was unterscheidet diese von einer klassischen Taufe?
Michaela: Die Willkommensfeier ist ebenfalls frei gestaltbar – ohne kirchliche Vorgaben. Es geht darum, das neue Leben zu feiern, dem Kind gute Wünsche mitzugeben und oft auch symbolische Gesten einzubauen. Viele Eltern wünschen sich dennoch eine/n Paten/Patin – das ist natürlich möglich, auch wenn es keine kirchliche Relevanz hat.
Nina: Hilfst du deinen Paaren auch dabei, eine Verbindung zwischen Traditionen und persönlichen Wünschen herzustellen?
Michaela: Ja, das ist oft Thema. Manche starten mit dem Wunsch, etwas "Kirchliches" einzubauen, merken aber im Gespräch, dass das gar nicht mehr zu ihnen passt. Ich frage immer: "Ist es euer Wunsch – oder der von jemand anderem?". Gemeinsam finden wir dann einen Weg, der sich für das Paar richtig anfühlt.
Alles für deine Hochzeit
Nina: Man merkt wirklich, wie viel Herzblut du da reinsteckst. Und das ist, glaube ich, genau das, was sich Menschen wünschen, wenn sie jemanden für so besondere Anlässe suchen.
Michaela: Ja, absolut. Es geht einfach immer um echte Verbindung. Nicht nur einen Text runterlesen, sondern wirklich spüren: Was macht diesen Moment aus, was macht die Menschen besonders?
Nina: Und was ich schön finde – es ist nicht nur das große Event wie die Hochzeit, sondern eben auch diese vielen anderen, oft stilleren Momente, wo du Menschen begleitest. Das hat was sehr Berührendes.
Michaela: Das stimmt. Ich finde gerade diese kleineren Feiern, wie Willkommensfeste oder Abschiede, können manchmal sogar noch intensiver sein. Weil sie oft sehr nah, sehr persönlich sind. Da entsteht eine ganz eigene Stimmung.
Nina: Total schön gesagt. Vielleicht noch eine letzte Frage: Gibt's etwas, das du Menschen gerne mitgeben möchtest, die überlegen, sich eine freie Rednerin oder einen Redner zu holen – sei's zur Hochzeit, zur Willkommensfeier oder auch bei einem Abschied?
Michaela: Ich glaub, das Wichtigste ist: Hört auf euer Gefühl. Wenn euch beim ersten Gespräch das Herz ein bisschen aufgeht, wenn ihr euch verstanden fühlt – dann passt's. Und wenn nicht, dann ist das auch okay. Es ist wichtig, dass die Chemie stimmt. Denn das ist kein Standardauftrag – das ist ein Herzensmoment.
Nina: Absolut. Schöner kann man's eigentlich nicht zusammenfassen. Michaela, danke dir nochmal von Herzen. Ich wünsch dir eine ganz wunderbare Saison – mit vielen besonderen Begegnungen!
Michaela: Danke Nina, das wünsche ich dir auch – und wer weiß, vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja mal wieder. Ich würd mich freuen!
Kontakt zu Michaela
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Michaela Bierbaumer von Ausgesprochen Herzlich
Papeterie für die Hochzeit
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